Business Butterflies – Wie schaffen wir mehr Liebe und Menschlichkeit in die Wirtschaftswelt?

Die Business Butterflies sind ein Bild für das Zarte, Verletzliche, Feine, Leise und gleichsam Inspirierende in unser aller Leben. Das konventionelle und stark materiell bezogene Wirtschaftsleben braucht einen Impuls aus einer anderen Stufe, denn „Mehr vom Gleichen“ kann unsere Probleme nicht lösen. Diese andere Stufe ist anders zusammengesetzt als das, woraus unser Wirtschaftsleben derzeit besteht (allen voran die Annahmen über materielles Wachstum und Gewinnorientierung). Liebe und Menschlichkeit, Vertrauen und echte Anteilnahme würden das Wirtschaftsleben grundlegend verändern.

Die konventionelle Wirtschaftswelt ist nicht für diese leisen und zarten Stimmen der Liebe und Menschlichkeit gebaut. Sie versteht deren Sprache nicht und überhört sie aus diesem Grund. Jedoch verstehen alle Menschen die Sprache des Herzens, auch wenn sie einen sehr unterschiedlichen Zugang zu ihr haben. Daher spüren viele Menschen ein unwohliges Getrenntsein und eine innere Leere, wenn sie im Mechanismus der Wirtschaft arbeiten. Zum Glück gibt es immer mehr Menschen, die dieses Gefühl erkennen und benennen. Neue Ansätze für das Arbeits-und Wirtschaftsleben beziehen Liebe, Menschlichkeit und Anteilnahme ein. Das zahlt sich aus. Menschen werden wieder lebendiger, bekommen strahlende Augen und wirken anders in ihrem Umfeld. Das verändert die Unternehmen grundlegend, die den Schritt wagen und sich zu mehr Menschlichkeit bekennen.

Die Business Butterflies geben den bisher ungehörten Stimmen der Liebe und Menschlichkeit Gehör. Wir sprechen für den Wandel, den wir Menschen und unsere Erde brauchen, um zu heilen und weiterzuwachsen. Nicht im konventionellen Sinne wie eine nimmersatte Raupe. Für uns Menschen ist vor allem ein inneres Wachstum dran, welches uns ganzer und gesünder macht.

Sehnsucht, Sinn und Suche nach neuen Wegen in der Arbeitswelt

Wir sind Raupen, die fressen und fressen und wachsen und wachsen und nichts davon zu wissen scheinen, dass jetzt eigentlich mal gut ist mit materiellem Wachstum. Wir sind einfach so stark mit dem Fress-Muster identifiziert.

Doch da ist so ein Gefühl in vielen von uns. Etwas liegt in der Luft. Eine Veränderung steht an. Was passiert, wenn wir aufhören zu fressen? Fällt dann wirklich alles zusammen? Oder entsteht dann etwas Neues?

Viele meiner Bekannten oder (ehemaligen) Kolleginnen und Kollegen inklusive mir teilen eine Art „Hassliebe“ zum Business. Woher kommt diese Hassliebe? Wir haben alle die Erfahrungen gemacht, im Business-Kontext Entscheidungen gegen den Ruf unseres Herzens getroffen zu haben. Wir haben als Raupen einfach immer weiter gefressen. Wir haben mal einen Job oder Auftrag gegen unser Bauchgefühl angenommen oder in einem System gearbeitet, das nicht gesund für uns war. Wir wissen um die Tücken von Geld, Ego und materiellem Wachstum. Wir kennen auch die innere Leere und das Gefühl des Getrenntseins, wenn der Kontakt zu sich selbst verloren gegangen ist. Wir haben erlebt, dass unsere Augen aufgehört haben zu strahlen und uns der Sinn abhanden gekommen ist. 

So spüren wir einen „Auftrag“, den wir in täglicher Praxis in unseren jeweiligen Einflussbereichen versuchen umzusetzen: Wir leben eine andere Art des Arbeits- und Wirtschaftslebens vor. Wir sind achtsam in der Beziehung mit uns selbst, mit den Menschen um uns herum und mit der Natur. Wir hören zu, wo wir gebraucht werden und bringen uns dort ein. Liebe ist in unserer Arbeitswelt nicht mehr abgewehrt oder verniedlicht, sondern die Basis für unser schöpferisches, gesundes und oftmals immaterielles Wirken und Wachsen. 

Aus dem Möglichkeitsraum eines anderen Arbeits- und Wirtschaftslebens

Das klingt vielleicht abstrakt, ist aber hands-on und ganz praktisch. Wir sehen die Organisation als „lebendigen Organismus“ und setzen gesundende Impulse mit ganz praktischen Methoden. Wir arbeiten ganz bewusst mit emotionaler Intelligenz, Persönlichkeitsentwicklung, Potenzialentfaltung, innerer Arbeit und Heilung. Wir durchlaufen Berufungs- und Sinnfindungsprozesse, nutzen Reflektions- und Achtsamkeitsräume und nehmen uns Zeit fürs Menschsein. Wir kreieren neue Formen der Zusammenarbeit und Organisation. Die Liebe und Wertschätzung für uns selbst und zueinander ist dabei stets die Basis. So schaffen wir Gemeinschaften oder „Communities“, in denen dieses neue Arbeitsleben schon Realität ist.

Wir hören dem Leben in uns selbst und einander zu. Wir stehen dem zu Diensten, was mit der Liebe zum Menschen und zur Natur entstehen will. Wir möchten unsere Handlungen dahingehend überprüfen, ob sie im lebendigen Organismus gesundende Impulse setzen können. Die Lebensqualität für alle Beteiligten steigt: allen voran rechnen wir mit einer deutlich besseren mentalen und körperlichen Gesundheit, denn ausbrennen muss in dieser Arbeits- und Wirtschaftswelt niemand mehr.

Praktische Erfahrungen

Es gibt schon tolle Unternehmen, die uns als Vorbild dienen können. Sekem in Ägypten ist in Bezug auf eine starke Vision und deren Realisierung ein sehr inspirierendes Beispiel. Dieses Unternehmen ist erfolgreich und wächst weiter, im konventionellen Sinne und vor allem darüber hinaus. Trockene Wüste verwandelt sich in fruchtbares Land – was hier tatsächlich geschieht ist auch ein tolles Symbol für den Geist der Sekem-Gemeinschaft. Die Ausrichtung des Unternehmens basiert nicht nur auf alt bekannten Kennzahlen, wie z.B. die Einsparung von Kosten aufgrund von Krankheitstagen oder zusätzlichem Marktgewinn. „Wachstum“ ist hier explizit auch auf die innere Dimension bezogen. Das führende Anliegen für alle beteiligten Menschen ist die Gemeinschaft, in der jede und jeder Potenziale entfalten kann – als einzelner und gemeinsam. 

Ein weiteres Beispiel ist die Initiative Pioneers of Change. Hier ist das gemeinsame Anliegen ebenfalls stark: es geht um den Aufbruch von „Pionieren des Wandels“ die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Hervorzuheben ist hier vor allem eine Kommunikationskultur, die technisch/ digital auf dem neuesten Stand ist und in allen Kommunikationswegen (Online-Kurse und -Summits, Live-Video-Calls und Break-outs, Meetings, Chats, Online-Cafés, etc.) so viel Liebe, Menschlichkeit und Wertschätzung füreinander und Interesse aneinander fördert, dass tatsächlich ein wunderbar fruchtbarer Boden der Potenzialentfaltung für jeden einzelnen Beteiligten gelegt wird.

Zum Glück gibt es noch viele weitere tolle Beispiele, von denen wir nach und nach auch in der Tiefe berichten werden…

So lernen wir voneinander

So führen wir im Hintergrund die ersten Gespräche und gestalten geeignete Formate, mit denen wir ins Teilen und in den Austausch kommen. Wir möchten voneinander lernen und das Feld von Liebe und Menschlichkeit im Business vergrößern. Wir möchten uns vernetzen und das noch zarte und zerbrechliche Leben als „Business Butterfly“ jenseits der Raupen-Existenz des vermeintlich unbegrenzten Wachstums stabilisieren. Wir möchten dieses verletzliche Feld der Potenzialentfaltung und uns gegenseitig stärken. Letztendlich möchten wir vor allem Erfahrungen der Umsetzung unserer neuen Wege miteinander teilen, Mut machen und uns alle daran weiter wachsen lassen.

Wir möchten uns auch einander erinnern, falls der Sog des alten Systems oder unsere daran gewöhnten Egos uns vom Weg abkommen lassen: Narzissmus, Egoismus, Gier nach Geld, ein Zurückhalten von Informationen und Vertrauen, Rücksichtslosigkeit, Konkurrenz oder manipulative Kommunikation sind menschlich und hat jeder unterschiedlich ausgeprägt schon erlebt. Diese Gefühle, Gedanken und ein entsprechendes Verhalten sind ein Ausdruck von einem Arbeits- und Wirtschaftsleben, das aus einer Trennung von Liebe und Menschlichkeit heraus entsteht. Unsere Egos kennt unzählige Abwehrmechanismen, um Angst und Zerbrechlichkeit nicht spüren zu müssen. Ein sanfter Prozess, der die Menschen wieder mehr in Kontakt mit sich selbst, den anderen Menschen und der Natur bringt, trägt im wesentlichen dazu bei, diese destruktiven Muster obsolet zu machen.

Mit den „Business Butterflies“ machen sich Menschen gemeinsam auf den Weg, das Arbeits- und Wirtschaftsleben auf der Basis der Liebe zu sich selbst und der Liebe zu anderen mitzugestalten. Wir öffnen Räume, die sinnstiftend wirken und Kraftquelle sind. Unser Weg ist bestimmt vom Loslassen. Wir geben veraltete Denk- und Verhaltensmuster auf, die unser Arbeits- und Wirtschaftsleben „stressig“ und „unmenschlich“ machen: z.B. die Gewinnmaximierung unter Vernachlässigung der Natur und des Gemeinwohls, das unbegrenzte materielle und finanzielle Wachstum in einer materiell begrenzten Welt oder auch nur der Geiz mit Zeit zugunsten von nur vermeintlicher Effizienz. Wir möchten vor allem praktisch und umsetzbar arbeiten. So freuen wir uns über Unterstützung und einen Austausch!

Fühlst Du Dich angesprochen? Kannst Du Menschen empfehlen, die zu den Business Butterflies passen würden? Wer möchte unterstützen? Bitte kommentieren oder direkt per eMail melden!

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1 Gedanken zu “Business Butterflies – Wie schaffen wir mehr Liebe und Menschlichkeit in die Wirtschaftswelt?

  1. Herbert Heitz

    Tanja, sehr schön Umschreibung eines Gefühls das schon lange in mir präsent ist.
    Jetzt ist die Zeit da wo es gehen darf.

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